Die Lebensmittel-Polizei zieht nach Unterentfelden
80 Mitarbeitende haben damit einen neuen Arbeitsort erhalten. Zuvor befanden sich die Labore des Amts für Verbraucherschutz im hundertjährigen Haus am Kunsthausweg in Aarau, Die Sanierung des alten Standorts lohnte sich nicht mehr, weshalb der Kanton entschied, im eigenen Areal des Bildungszentrums Unterentfelden (BZU) für 48,5 Millionen Franken einen Neubau zu realisieren. Auch die Büros ziehen von der Oberen Vorstadt in Aarau nach Unterentfelden. Entstanden ist hier ein zweistöckiger Holz-Hybrid-Pavillon, in dem künftig Lebensmittelkontrollen durchgeführt werden und sich die Abteilungen Chemiesicherheit und Veterinärdienst befinden.
Diese haben viel zu tun: Im Aargau gibt es 270 Trinkwasserversorgungen, 8000 Lebensmittel-, 1000 Chemie- und 3400 Landwirtschaftsbetriebe, die regelmässig kontrolliert werden müssen. «Nicht erst im Nachhinein, sondern bevor etwas passiert», sagte Regierungsrat Jean-Pierre Gallati, Vorsteher Departement Gesundheit und Soziales (DGS) in seiner Ansprache vor rund 100 Anwesenden. «Oder würden Sie in ein Restaurant gehen, das nicht von der Lebensmittelamt kontrolliert wurde?». Er selber habe erst kürzlich einen Pilz auf dem Teller gehabt, den er kontrollieren liess und der sich prompt als verdorben herausgestellt habe. Er verglich die Arbeit der Lebensmittel-Inspektoren mit jener der Polizei, die ebenso akribisch kontrolliere, recherchiere und im Bedarfsfall weitere Schritte einleite.
Kostendach wurde eingehalten
Auch Landammann Markus Dieth, Vorsteher Finanzen und Ressourcen, fand nur lobende Worte für den Neubau, insbesondere hob er die Einhaltung der Kostengrenze hervor und lobte die enge Zusammenarbeit unter allen Parteien. Zu diesen Parteien gehört etwa Alda Breitenmoser, Leiterin Amt für Verbraucherschutz. Auf sie wartet in den nächsten Tagen ein gut durchdachter Umzug: «Für die sehr empfindlichen Geräte bracht es ein spezialisiertes Unternehmen und auch die Hygiene muss gewährleistet bleiben», sagte sie gegenüber dem Landanzeiger. Die Empfindlichkeit der Geräte sei übrigens der Grund, warum die Laborräume aus Beton gebaut wurden: «Die Geräte vertragen keine Erschütterungen, das wäre mit Holz nicht gegangen», so Breitenmoser weiter.
Für die sehr einladenden Büros, Sitzungs- und Aufenthaltsräume wurde dagegen vornehmlich Holz aus dem Aargauer Staatswald verwendet. Die Energiegewinnung und -Versorgung des Gebäudes erfolgen durch eine Grundwasser-Wärmepumpe und eine grossflächige Photovoltaikanlage auf dem Flachdach. Alle Beteiligten hielten auf Ihre Weise fest, dass der Neubau ein wichtiger Schritt in Sachen Modernisierung. RC